Zahnfarbene Restaurationen bei MOLAREN INZISIVEN HYPOMINERALISATION (MIH)
Moderne keramische Werkstoffe und Kompositmaterialien ermöglichen inzwischen eine minimal-invasive Versorgung nicht kariesbedingter Substanzdefekte auch bei ungünstigen Platzverhältnissen und stellen eine ästhetisch ansprechende Alternative zu konfektionierten Kronen dar.
Die Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation ist eine multifaktorielle Störung der Mineralisation des Schmelzes, die mittlerweile für alle Zähne der bleibenden Dentition und im Milchgebiss beschrieben wurde. Betroffene Zähne zeigen klinisch (je nach Schweregrad) weiße, gelbliche oder braun-opake Flecken. In vielen Fällen erhöht eine Hypersensibilität den Leidensdruck der Patienten zusätzlich. Nach Zahndurchbruch kommt es vor allem im Seitenzahnbereich durch den antagonistischen Kontakt zu Oberflächeneinbrüchen der hypomineralisierten Schmelzbereiche. Tief zerstörte Zähne können entweder mit konfektionierten (Stahl-)Kronen oder, bei guter Kooperation, ästhetisch hochwertiger mit zahnfarbenen Restaurationen aus Keramik oder Komposit restauriert werden. Die Entwicklung neuer keramischer Werkstoffe mit geringerer Mindestschichtstärke ermöglicht inzwischen auch deren Einsatz bei Kindern und Jugendlichen. In diesem Webinar werden die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Ätiologie und Therapie der MIH präsentiert. Anhand klinischer Fallbeispiele gehen wir auf die Möglichkeiten und Grenzen adhäsiv befestigter Restaurationen im Rahmen der MIH-Therapie ein und diskutieren Vor- und Nachteile der verschiedener Restaurationsmaterialien.